Wenn Flexiblität so einfach wäre…..

….ich kann es selbst kaum glauben, aber ich übernachte das erste mal länger als eine Nacht in meinem Van.

Flexibliät oder auch flexibles Reisen schon immer ein großer Traum von mir, aber vor Jahren noch undenkbar.

Gestern war ich beim einschlafen in meinem Van und mir sind die Tränen gelaufen, so glücklich war ich, ich habe so viel erreicht, so viel bewegt, so viel an mir gearbeitet und bin an einem Punkt, der für mich immer unerrreichbar war.

Ich bin stolz auf mich und jetzt bin ich mir sicher, ich kann doch ein wenig zaubern 🙂

Als ich mit knapp 20 die Diagnose Depression bekam, war an Flexibilität gar nicht zu denken. Ich hatte schon davor vor allem und jedem Angst um so besser geplant und vorbereitet um so besser konnte ich es meistern. Ich hätte so gern ein Hobby in einem Verein gemacht, aber allein zu Fremden, nicht möglich. So konnte ich nur Sachen machen die meine Schwester mochte, dann war ich nicht allein, so war es mir möglich meine kleine Welt zu verlassen.

Oder aktueller, es war für mich ganz schlimm wenn mein Mann einen anderen Weg, wie den üblichen zu meinen Eltern fährt, dies stellte dann alles auf den Kopf und macht mir extrem Stress und der Tag war gelaufen.

Extrem aber nötig, war auch wenn ich mal ins Krankenhaus musste, immer eine Herausforderung für das Krankenhaus und für mich.

Die ersten Jahre und auch in meiner ersten Ehe ging das irgendwie, hab mich durchgemogelt, dass ist wie bei einem Analphabet, man findet Mittel und Wege, so dass niemand was merkt, aber schön ist es nicht.

Als mein Kind dann auf die Welt kam und ich über Scheidung nachdachte wurde mir klar, wenn ich dass jetzt nicht in Angriff nehme, dann lebe ich bis 80 in einer Ehe die ich nicht möchte und mein Kind sieht immer nur eine kranke unglückliche Mutter. So suchte ich mir therapeutische Unterstützung und lernte fliegen. Ich musste Schritt für Schritt erkennen, reden, lösen und das immer und täglich, 2 Schritte vor 4 zurück. Aber ich steckte mir kleine Ziele und tat alles um dahin zu kommen. Schnell merkte ich, ändere ich was, ändert sich im Aussen vieles mit.

Mein Sohn war mein bester Lehrer, er war mein Spiegel so wie alle Kinder oder Menschen und ich bekam schnell den Dreh raus, Reaktion vom Kind, erkennen, Kompromiss oder sogar Änderung suchen, reden, ändern, Kind glücklich, Mama auch. So hielt ich es auch in meiner Beziehung und im Grunde habe ich immer nur mich verändert bzw. an mir gearbeitet und der Rest kam von selbst. Und so mache ich es heute noch, mit allem was mich triggert und den Menschen um mich herum und meine Welt wurde und wird immer größer, ich ruhiger und viele meiner Träume und Ziele habe ich erreicht. Nicht weil ich gute Therapeuten oder Coaches hatte, sondern weil mir klar wurde dass ich allein, in meiner Welt,, alles möglich machen kann, wenn ich nur will und bereit bin an mir zu arbeiten und im Notfall verschiedene Wege zu probieren. Manchmal dreht man am einem Schraubchen, aber es reicht noch nicht ganz, dann muss mann mutig sein und genau hinsehen, welches noch gedreht werden muss.

Am Anfang dachte ich warum soll ich an mir was ändern ? Ich bin doch glücklich? Ich habe doch alles? Die anderen sind das Problem, nicht ich. Aber was ich nicht hatte war mich selbst und den Zugang und die Zeit mit mir und so merkte ich gar nicht dass ich nicht glücklich bin sondern nur eine perfekte Fassade habe, aber dahinter war alles hohl und leer.

Alles was du im außen zum kotzen findest, ist letztendlich auch in dir. Erst wenn du es in dir findest und annehmen kannst, wirst du ihm auch im Außen ruhig begegnen können.
*Schattenwerk – Veit Lindau*

Mit meiner Depression hat mir meine Seele körperlich gezeigt, dass ich was ändern muss und dass ich hinschauen muss auch wenn ich Angst habe und es mir weh tut und dass ich lernen muss ehrlich zu mir zu sein und dies auch nach aussen so zu kommuniziern. Denn nur sprechende Menschen kann man helfen, kein Mensch kann hinter deinen Kopf sehen und es erfordert Mut, Dinge auszusprechen, vorallem hat es mir geholfen, weil alles was zu sagen war, da gelandet ist wo es hingehört. Und glaubt mir die Menschen gegenüber sind oft froh wenn du ehrlich kommunizierst, denn dann wissen sie woran sie sind, was zu tun ist und manchmal kommt es auch zu Problemen, aber dass muss man dann hinnehmen. Etwas nicht auszusprechen nur damit es dem anderen gut geht, ist für einen selber das schlechtestet, denn dann geht es einem selbst nicht gut und wer sorgt dann dafür dass es dir besser geht, wenn du es selbst nicht hinbekommst ?? Gesunder Egoismus ist nichts schlechtes, es ist das beste was du für dich selbst tun kannst.

Am Anfang musste ich das erst einmal lernen und verstehen. Auch musste ich lernen mich wahr zu nehmen, meine Bedürfnisse und mir auch die Liebe und den Raum zu geben, um zu sein. Denn ich muss mich in erster Linie um mich kümmern und dann sollten erst andere Menschen kommen. Denn wenn ich dass nicht mache wird es immer nur einen Verlierer geben und dass bin ich selbst.

Wenn man sich überlegt, dass der Körper nur über Krankheit oder Schmerz mit uns sprechen kann und wir dann Medikamente nehmen und denken dass ist die Lösung, weil das Problem dann scheinbar weg ist, haben wir uns oft schwer getäuscht es wird immer wieder einen Weg finden, sich zu zeigen, bis wir es sehen und lösen oder bis unserer Zeit in dem Körper auf Zeit vorbei ist.  

Viele Fragen mich würdest du dir ein Leben ohne Angst und Depression wünschen ?? Früher hätte ich diese Frage mit Ja beantwortet, inzwischen würde ich das Nein förmlich rausbrüllen. Nein ich will keine meiner Erfahrungen missen, keinen meiner schmerzhaften und auch guten Erfahrunge.  Wenn ich zurückblicke würde ich es mir genau so wünschen, jeden einzelnen Tag. Es ist perfekt, weil es mein Leben mit mir ist und ich so viel erlebt und gelernt habe und es immer weiter geht und ich vermutlich nie ausgelernt habe. Ich wäre heute nicht der Mensch der ich bin, wenn nur ein einziger Tag, vermutlich sogar eine Minute, oder eine kleine Erfahrung anders gewesen wäre.

Es ist nicht einfach ich zu sein, aber meine Seele hat sich für diesen Körper, diesen Weg und für diese intensiven Emotionen entschieden, sie wird wissen warum.

Jeder von uns wurde aus einem bestimmten Grund gewählt, jeder ist auf seine Art besonders, einzigartig, wundervoll, wenn wir das erkennen und annehmen gehen Türen auf.

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