Im Leben führen oft viele Dinge dazu, dass man an eine Null Linie kommt. Ich hatte diese Null Linie bereits 2x. Das erste mal als ich nicht mehr leben wollte und das zweite mal als die Entscheidung fiel mich scheiden zu lassen. Beide Male haben mein Leben komplett auf den Kopf gestellt und ich war mir sicher ich habe schon so viel erreicht da kann nichts mehr kommen. Aber es kam anders als erwartet…
Zu dem ganzen psychischen Problemen kam vor ca. 7 Jahre hormonelle Probleme. Mit knapp 40 riet man mir die Pille zu wechseln. Ich nehme seit ich 14 bin die Pille, aufgrund starken Schmerzen und Problemen bekam ich dies bereits, bevor mein Körper überhaupt einen Zyklus machen konnte. Damals machte ich mir aber keine Gedanken darüber. Für meine Schwangerschaft war ich 1 Jahr Pillenfrei, aber ohne Periode, aus diesem Grund war mein Sohn auch eine Risikoschwangerschaft, meine Körper wusste überhaupt nicht was zu tun ist. Kaum war mein Sohn da, nahm ich die Pille wieder und dieses mal sogar durch, so dass ich gar keine Periode bekam. Für mich war das eine gute Sache zu dem Zeitpunkt, da ich mit dem Part der Weiblichkeit null anfangen konnte. Ich war immer gern eine Frau und bin es noch, aber ich war immer die Fraktion Emanze oder besser gesagt, lebte in meinem weiblichen Körper, meist eher den männlichen Part. Diese sensible und schwache Seite verbannte ich lange Jahre komplett aus meinem Leben, so kam es mir gelegen, keine Periode mehr zu bekommen, so war ich auch in meinem Männerdominierten Sport nicht so eingeschränkt.
Wenn ich das heute so lese, kommen mir die Tränen, was habe ich meinem Körper da angetan ? Wie kann die Medizin sowas unterstützen ?
Ich wechselte die Pille und mein Körper wehrte sich komplett dagegen, Übelkeit, Erbrechen, Scheinschwangerschaft uvm. Der Arzt meinte das wird wieder, es dauert 6-12 Monate, ich konnte schon nach 3 Monaten nicht mehr. Also entschied ich die Pille abzusetzten und dann wurde es erst spannend, denn da wurde klar, was die Pille alles gesteuert hatte. Ich bin mir heute sicher, dass die Pille auch die Depressionen begünstigt hatte, denn sie macht Gefühle dumpfer, dämpft auch die Lust. Ich war innerhalb 1 Jahr ein ganz andere Mensch, ich hatte gar nicht mehr so Probleme mit Gefühlen oder mit dem weiblich sein, aber die Gefühle waren extremer, ich war launischer, zickiger, weiblicher, so kannte ich das nicht. Ich bekam massiven Haarausfall (musste sogar eine Zweithaartopper tragen) und extreme Akne. Meine Haut habe ich heute unter Kontrolle, meine Haare sind sehr dünn und fein, aber dass bin ich und dass akzeptiere ich inzwischen einigermaßen.
Ich schrieb mich sogar bei einem Kosmetikdirektvertrieb ein, machte einen Visagistenausbildung und schminkte mich seit knapp 40 Jahre das erste mal. Mir gefiel es gut ein Mädchen zu sein und auch Mädchen sind stark, obwohl sie eine weiche Seite haben. Ich lebte ein Jahr nur meine weibliche Seite und war selbst erstaunt wie wunderschön ich sein konnte.
Leider machten mir die Hormone massiv Probleme, mein Körper konnte keinen Rhytmus finden, der Arzt gab mir nur die Option Pille oder OP. Beides wollte ich zu dem Zeitpunkt nicht. Ich ging zu einem Heilpraktiker der sich auf Hormone spezialisiert hatte und wurde dort knapp 1 Jahr betreut, ich musste auf sehr viel achten, Essen, Kosmetik usw. Zusätzlich fing ich an mich damit zu beschäftigen was mein Körper mir eigentlich sagen wollte, denn ein körperliches Symptom hat auch immer ein Seelischen bzw. emotionalen Grund. Ich machte Achtsamkeitskurs, Yoga, EMDR Coching, Hypnose und einiges mehr. Es war immer der gleich Inhalt, mein inneres Kind, mein Körper, meine Weiblichkeit wollte gesehen und angenommen werden. Ich arbeitete daran, aber mein Körper wurde immer schwächer, ich hatte Dauerblutungen, meine Psychischen Probleme spielten bei mir natürlich auch eine große Rolle und dann Corona.
Ich war nach knapp 5 Jahren am Ende, ich hing jede Woche am Tropf, weil ich zuviel Blut verlor und ich null damit klar kam, dass ich diese Dauerperiode ertragen musste. Wäre meine Psychische Komponente nicht so mächtig gewesen bin ich mir sicher, hätte der Heilpraktiker wirklich was bewegen können.
Ich zog die Reisleine und entschied mich zur Gebärmutterentfernung, eine kleine OP von 30 min, für mich mich mit meiner Angststörung ein großes Problem. In Coachings, mit Globulis und Ätherischen Ölen – Aromatherapie wurde ich auf die OP vorbereitet, Angst hatte ich trotzdem massiv, aber es war anders, die Coachings zeigten ihre ersten Ergebnisse. Ich hatte 3 tolle Tage im Krankenhaus mit einer super netten Bettnachberin (früher undenkbar).
Schlussendlich fand die OP statt, aber aus 30min wurden über 3 Stunden, meine Notkaiserschnitt, hatte sich extrem verwachsen, dies wurde in einer langwierigen OP gerichtet. Als ich wach wurde hatte ich massive Schmerzen, ich musste mal wieder das laufen üben und musste damit klar kommen, dass ich eigentlich ein gesundes Organ entfernen ließ, dass mich als Frau ausmacht. Dass die Eierstöcke, um eine Hormoneinnahme zu vermeiden, geblieben sind machte es nicht besser.
Schlussendlich hatte ich mir mit der OP nur Zeit verschafft, manche Dinge kann man eben nicht einfach wegoperieren, die Gebärmutter war weg, aber das Problem dass dazu geführt hatte, war noch nicht bewältigt. Die Narbe aussen verheilte gut, aber es gab neue viel massivere Verwachsungen innen im Körper, die Folge heftige Schmerzen, Probleme mit dem Darm, Blasenentzündung.
Ich war lange krank geschrieben und bekam vom Frauenarzt die Info. Sie kann nichts für mich tun. Eine weitere OP ist ausgeschlossen, Hormone wollte ich nicht mehr (wobei ich es versucht habe, mit dem selben Ergebniss wie immer, nicht vertagen). Ich war körperlich vollgepumpt mit Schmerzmittel, konnte nicht essen, keinen Sport mehr machen und der Arzt sagt, ich kann nichts mehr machen.
Null Linie !! Leben am Ende, wie soll es weitergehen ?
Ich musste irgendwie weiter machen, holte mir Hilfe beim Heilpraktiker und wenn ich nur ein paar Tage schmerzfrei war, war es ein Erfolg. Zusätzlich fing ich an wieder Sport zu machen und meinem Körper besser zuhören, auch Yoga veränderte sich, ich respektierte meinen Grenzen und Sport wurde leicht und machte Spass. Mir wurde empfohlen zu einem Osteopaht zu gehen, der Wunder vollbracht hat. Es wurde besser, mein Leben nahm an Fahrt auf.
Ich lies wirklich alles nochmal schulmedizinisch abklären Blasenspiegelung, Darmspiegelung uvm. alles ohne Befund und eine riesen Tortur und Zeitaufwand. Im Yoga und auch in den Coachings, selbst Zuhause merkte man dass sich irgendwas ändert, aber man konnte es noch nicht so greifen. Ich lernte meinen Körper kennen und lieben und fand schnell heraus, wenn mein Körper ein Symptom zeigt, schauten wir in einem Coaching drauf und konnten es verbessern. Ich nahm bei einer Erklältung keine Medikamente mehr, sondern blieb einfach mal einen oder zwei Tage Zuhause.
Mein Leben war im Wandel und dann meinte meine Yoga Lehrerin, geh doch zu einer Schamanin, du bist doch eh auf der Suche nach etwas was dich erfüllt, was dir hilft mit deinen Ängsten klar zu kommen. Vielleicht findest du bei ihr was dir weiterhilft. Und so kam es dass ich Kontakt zur Schamanin aufnahm, denn das Leben hatte mir die letzen Monate gezeigt, dass ich es in der Hand hatte, wie es mir geht, dass ich Einfluss darauf habe gesund oder krank zu sein.
Es ist trotzdem wichtig alles schulmedizinisch abzuklären, meine Ärztin begleitet mich da schon Jahre, aber sie weiss auch dass ich selbst entscheide wann ich Antibiothika nehme und wann nicht, sie ist froh dass ich den Weg heute so gehe, obwohl ich viel weniger bei ihr bin. Aber sie sieht dass es mir besser geht und ich körperlich viel besser im Gleichgewicht bin.