Nach langem überlegen und natürlich auch zweifeln bzw. Ängsten was hier passieren könnte,machte ich tatsächlich einen Termin bei der Schamanin.
Erwartungshaltungen hatte ich keine, aber einen Berg Vorurteile. Im Internet gab es nicht viel Information zu dem Thema, wie sowas abläuft oder was da gemacht wird, aber Moni hatte eine schöne Website, so dass man sich wenigstens mal einen Einblick verschaffen konnte.
Die erste Sitzung, sozusagen der Erstkontakt mit dem Schmananismus, nannte sich liebevoll Regenbogenzauber. Ich war sehr aufgeregt und nervös. In neuen Situation und mit neuen Menschen kommt mein Kontrollzwang durch, ich würde gerne alles planen und kontrollieren, auch weil ich tatsächlich vor neue Menschen ein wenig Angst habe, heute weniger als früher, aber wohl ist mir dabei nicht. Als ich aber das Haus von Moni betreten habe, war bereits die Energie dort, sehr besonders, so beruhigend, sicher und bestärkend. Moni selbst sieht überhaupt nicht aus wie man sich eine Schamanin vorstellt, sie ist ein Mensch wie du und ich, sie liebt rosa und Glitzer (ihr merkt Moni kenne ich inzwischen wesentlich besser). Für mich war es, als würde ich Moni schon ewig kennen, die Angst war weg und es war als würde ich auf einen Kaffeeklatsch zu einer Freundinn kommen.
Wie genau die Sitzung im Detail ablief kann ich euch gar nicht wiedergeben, da ich mir beim ersten Termin nichts aufgeschrieben habe (dies habe ich aber beim nächsten Termin dann aber tatsächlich angefangen), sie erklärt einem die Abläufe, weiss aber von mir als Person, ausser den Namen nichts und dann durfte ich mich auf ihre Liege legen, wurde eingekuschelt und dann ging es los in eine tiefe Entspannung, für mich war dies wie eine Art Hypnose, bewusst kann ich heute kaum noch sagen was gesprochen wurde.
Während der Sitzung, sagte sie mir immer wieder Dinge und fragt mich Sachen die sie einfach nicht wissen konnte und sie fand schnell heraus was los war, es liefen eine Menge Tränen, es bewegte sich so viel in dieser Sitzung, es war als würde jemand einen Schleier wegnehmen und mir zeigen, da gehts lang. Es war natürlich klar, dass sie mich so aufgelöst nicht los schicken konnte, und der Sinn und Zweck der Sitzung war ja, dass ich danach erleichtert heimgehen konnte und es für mich Erleichterung gab auf meinem weiteren Weg.
Bei mir hat es funktioniert und ich kann tatsächlich nicht wiedergebe, was dort passiert ist, ich denke auch dass dies unrelevant ist denn jeder von uns ist ein besonderes Indivium und bei jedem läuft dies anders ab. Für mich war dies etwas besonderes, ich wurde gesehen, so wie ich war, mit all meinen für die Gesellschaft krankhaften Besonderheiten, aber für die Schamanin war ich gut so wie ich war und hier wurden meine Sinne, die ich jahrelang unterdrückt habe erwünscht. Ich war erwünscht und perfekt so wie ich wirklich bin. Es war erwünscht, dass ich aussprach was ich fühlte, auch wenn es nicht sichtbar war, es war erwünscht, dass ich aussprach was ich gefühlt habe als ich das Haus von Moni betrat, es war erwünscht dass ich formulierte wie die Welt sich für mich anfühlte und sie nannte es nicht Hochsensibilität, sondern eine besondere Gabe, die ihre da seins Berechtigung hat. Das erste mal im Leben fühlte ich mich angekommen, Zuhause und geliebt ohne dass ich etwas verbergen musste, denn mein Gegenüber war wie ich, besonders und ich durfte sein wer ich wirklich bin.
Am Ende der Sitzung, fragte sie mich ob wir etwas probieren können, bevor sie mich komplett ins Bewusstsein zurückholt und sie ging mit mir in einen Raum, der voller Schamanischer Dinge war, in der Mitte stand eine riesen große Trommel (heute weiss ich dass dies eine Mother Drum ist) sie bat mich den Raum zu betreten und auf den Trommelrand die Hände zu legen und dann passierte etwas extrem unerwartetes, mein Körper blockierte, ich bekam Panik und brach in Tränen aus, ich bekam keine Luft mehr, meine Beine waren wie Pudding und ich konnte diese Türschwelle nicht überwinden. Ich wusste nicht wie mir geschah und warum dies jetzt passierte, aber ich wusste, jetzt muss ich diese drei Schritte gehen und diese Trommel berühren. Dies musste ich alleine schaffen, diese Schritte konnte mir niemand abnehmen. Moni war natürlich zu jeder Sekunde an meiner Seite und zwang mich zu nichts, aber ich wusste, danach wird nichts mehr sein wie es war, mein Körper wusste das auch ganz genau und jeder gute Schutzmechanismus geht erst mal auf Sicherheit. Ich ging diese drei Schritte tatsächlich und berührte die Trommel und als die Trommel geschlagen wurde, brach all die Schmerzen der Kummer und all das was mich immer so belastet hat, aus mir heraus. Der Trommelschlag war wie der Ruf von etwas das mir als Mensch total unbekannt war, meine Seele erkannte aber den Ruf ihrer Heimat und hier wurde mir klar, dass alles eins ist und dass Menschsein das unwichtigste und kleinste auf dieser Welt ist und wir mit unseren Problemen so unwichtig sind. Ich war Zuhause, mein Weg um zu heilen und dieses Leben als Mensch positiv zu leben und im Gleichgewicht mit mir zu sein, wurde mir glasklar. Ich konnte auf mich vertrauen, alle Menschen um mich herum sind nur Begleiter, Lehrer, Freunde, Familie, Partner, aber dass wichtigste bin ich, in meiner menschlichen Hülle und das aller wichtigste ist dass es mir gut geht und für dieses Ziel würde ich ab jetzt keine Kompromisse mehr eingehen.
An dieser Stelle muss ich gleich sagen, nicht jeder Schamane oder Coach der zu mir passt, passt zu dir, vertraue auf dein Gefühl und wähle deinen eigenen Wegbegleiter, denn nur der wird dich an diesen Punkt bringen können. Manche Begleiter, sind auch nur Türöffner für etwas anderes.
Ein paar Tage später, musste ich natürlich diese Dinge in meinen Alltag integrieren und diesen Weg gehe ich noch immer. Geblieben ist die Gewissheit, dass ich ein toller Mensch bin, dass ich alles in mir habe und ich alles erreichen kann und werde und wenn es mal Probleme gibt wird es sich fügen und so war und ist es auch. Ich vertraue inzwischen auf das große Ganze, auf mich. Ich habe meinen Glauben gefunden, den Schamanismus, mache eine Ausbildung zur Schamanin und zustätzlich die Reiki Ausbildung. Beides trägt so extrem zu meiner Persönlichkeitsentwicklung bei, wie es keine Therapie konnte.
Nach der ersten Sitzung war es schwer für mich, da ich mit meinen Gedanken und Gefühlen alleine war, es gibt wenige Menschen die offen über diese Dinge sprechen, damit wir nicht als Spinner abgetan werden, auch dies musste ich lernen, dass ich auf diese Menschen verzichten kann. Aber es kam wie es kommen musste, ich bekam neue Wegbegleiter wie meine Trommel Mathayu und meinen Medizinbeutel, meine Rassel und hinter jedem meiner eigenen Wegbegleiter, gabe es auch neue Menschen, die mich unterstützen und stärkten. Aber dies sind schon fast wieder neue Blogeinträge.
Ich habe auch lange überlegt ob ich in diesem Blog überhaupt offen über dieses Thema spreche, aber meine Mom begleitet mich seit Tag eins auf diesem Weg, sie selbst hört zu und versucht zu verstehen was ich erzähle und unterstützt mich auf diesem Weg, auch wenn sie selbst diesen Weg nicht so geht wie ich.
Aber vor kurzem hat sich meine kleine Schwester entschieden mir unauffällig zu folgen, auf ihrem Weg, aber in die selbe Richtung und auch hier wurde wieder klar, dass sich immer mehr Menschen auf den Weg machen und es aber niemand zum austauschen gibt und deswegen möchte ich euch Mut machen. Für mich war es am Anfang wichtig allein zu sein, da ich sonst nie das Vertrauen zu mir selbst gefunden hätte und auch nicht die Ruhe gehabt hätte, um den Zeichen zu vertrauen (aber ehrlich gesagt, war ich nie allein, es kam immer jemand oder irgendwas in mein Leben, wenn es nötig war). Also ihr seht, das Leben gibt uns was wir brauchen, wir erkennen es nur oft nicht gleich, machmal überhaupt nicht.
Und während ich das hier schreibe, fällt mir etwas wichtiges ein, dass ich nochmal erwähnen möchte, wir sind alle individuell, jeder ist anders und jeder braucht etwas anders. Somit bist du selbst, dein wichtigster Wegbegleiter, das vertrauen in dich, denn im Schamanismus und auch im Reiki gibt es kein richtig oder falsch, sondern nur ein folgen deiner Intution und dies ist meine größte Herausforderung. Vertrauen in mich selbst.
Und wie sagte mal Moni zu mir, manchmal ist Zuhören wichtiger als reden und auch dass ist eine sehr große Herausforderung für mich. Wobei das reden inzwischen eine andere Qualität hat, ich rede bewusster und weniger oberflächlich.
All der Schmerz, der harte Weg, die Dinge die ich erlebt und ertragen habe, haben mich genau an diesen Punkt geführt. Wäre ich diesen Schritt gegangen, wenn meine Leben einfacher gewesen ? Ich denke nicht, manchmal muss es das tiefste Loch sein in dem man steckt, damit man seinen Weg erkennt.
Aber hätte, wäre, wenn, bringt auch nichts, denn vorbei ist vorbei und ich lebe jetzt gerade während ich den Blogeintrag schreibe……